Am Samstag, 16. Dezember, jährte sich zum 79. Mal der Tag, an dem die Stadt Siegen durch einen alliierten Luftangriff schwer zerstört wurde.
Um 14.55 Uhr läuteten stadtweit die Kirchenglocken, als Symbol und Erinnerung an den 1944 ausgelösten Fliegeralarm und an das Heulen der Sirenen. Am Dicken Turm begann damit das Stille Gedenken. Bürgermeister Steffen Mues und seine beiden Stellvertreter Angela Jung und Jens Kamieth legten traditionell einen Kranz an der Gedenkstätte nieder. „Lassen Sie uns an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnern und gemeinsam ein Zeichen setzen“, appellierte Bürgermeister Steffen Mues an die Siegenerinnen und Siegener. Denn eins sei klar: So ein Tag dürfe sich niemals wiederholen.
Bei dem Luftangriff war nicht nur die Siegener Oberstadt fast gänzlich zerstört worden, es kamen auch 348 Menschen ums Leben. Darunter - und das gerate leider viel zu oft in Vergessenheit, so Mues - auch ausländische Gefangene, die in Deutschland Zwangsarbeit leisteten. "Ich freue mich sehr, mit Herrn Albert Flamant heute auch einen Zeitzeugen unter uns zu haben", sagte Mues. Flamant ist der Sohn eines dieser Zwangsarbeiter, die dem Luftangriff auf die Stadt Siegen zum Opfer fielen. Im Anschluss trug er sich bei einem Zeitzeugengespräch im Aktiven Museum Südwestfalen ins Gästebuch der Stadt Siegen ein.