Baustelle Schleifmühlchen: Ein Jahr Kreisel-Umbau ist geschafft

Der alte Kreisverkehr "Schleifmühlchen" ist Geschichte, vor rund einem Jahr - im Mai 2023 - begann die erste von vier großen Bauphasen des Kreisel-Neubaus in Siegen. Seitdem hat sich auf der Großbaustelle viel getan.

Das Fazit von Projektleiter Oliver Jenke von der städtischen Straßen- und Verkehrsabteilung nach einem Jahr fällt positiv aus: "Entgegen vieler Befürchtungen zu den verkehrlichen Einschränkungen läuft der Verkehr aus allen Richtungen gut und die Arbeiten kommen gut voran."

Mit einem symbolischen Spatenstich hatten Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Henrik Schumann Ende April vergangenen Jahres das Startsignal für den Kreisel-Neubau gegeben. Anfang Mai begann dann der Rückbau der Fahrbahnteiler und der Abbruch der alten Mittelinsel. In diesem Zuge wurde auch die Frankfurter Straße Richtung Lindenberg in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Im abgesperrten Baufeld erneuerten die Bauarbeiter in der Nebenstraße "Am Schleifmühlchen" den Kanal, im Bereich der gesperrten Frankfurter Straße wurden zahlreiche Erneuerungen und Umlegungen von Gas-, Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen vorgenommen. Vom städtischen Entsorgungsbetrieb ESi werden in diesem Bereich Richtung Lindenberg noch einige Kanalhaltungen inklusive Schachtbauwerke bis zur Idsteiner Straße erneuert. Auf beiden Seiten sind die Gehwege und Entwässerungseinrichtungen bereits fertig, so dass hier nach dem Kanalbau nur noch der Asphalteinbau erfolgen muss. In diesem Zuge wurde bereits das Gelände für den neuen "Bypass" neben dem VEB-Gebäude profiliert. Neben dem Kreisel entsteht in Richtung Kaan-Marienborn eine komplett neue Fahrspur, die den Verkehr flüssiger laufen lässt.

Weil der neue Kreisverkehr um rund 15 Meter nach Osten verschoben wird, wird der nördliche Gehweg über die Weiß verbreitert. Die marode Ufermauer musste deshalb auf 100 Meter Länge komplett erneuert werden. Hierfür war unter anderem der Einbau einer Bohrpfahlwand an der Marienborner Straße notwendig. Diese wurde im November von dem Netphener Spezialtiefbau-Unternehmen Demler fertiggestellt. Auf der Fahrbahn der Marienborner Straße wurde eine lastverteilende Stahlbetonplatte in Verbindung mit Spundwänden als Auflager errichtet. Dies war nötig, damit die Lasten des Bohrgerätes nicht auf die alte, statisch nicht mehr nachweisbare Ufermauer und den Entwässerungskanal unter der Fahrbahn einwirkten. Nach rund fünf Wochen waren diese Bohrarbeiten abgeschlossen.

Aktuell werden auf den neuen Bohrpfählen ein Kopfbalken und nachfolgend der neue Gehweg als Kragplatte betoniert. Schwierig waren die hohen Wassermengen in der Weiß in der Monaten Februar und März. "Wir mussten deshalb einige Arbeiten wie den Abbruch der alten Ufermauer verschieben, diese konnten aber in den vergangenen Wochen nachgeholt werden", erklärt Projektleiter Oliver Jenke.

Nach Abschluss der Bohrpfahlarbeiten wurde die geplante Stützmauer zwischen der zukünftigen Kreisfahrbahn und dem Bypass vor dem ehemaligen Restaurant "Efeu" errichtet, die den Höhenversatz zwischen Kreisfahrbahn und "Bypass" abfängt. Aufgrund der "schiefen" Topograhie werden in dem Bereich die Höhenverhältnisse angepasst und die derzeitige Schräglage angeglichen, so Jenke weiter.

Aktuell wird neben den Betonierarbeiten an der Weiß der Fahrbahn- und Gehwegbereich von der Pizzeria Richtung Löhrtor für den Straßenbau vorbereitet. In diesem Zuge sind auch immer Leitungsumlegungen oder die Reparatur von Hausanschlüssen zu prüfen und vorzunehmen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit allen Leitungsträgern. Auch an die zukünftige Glasfaserversorgung wird gedacht. Die Firma Westnetz verlegt im Zuge der Straßenbauarbeiten Leerrohranlagen für Glasfaserleitungen mit. Diese und andere Leistungen im Leitungsbereich waren ursprünglich nicht Bestandteil der geplanten Maßnahme, sondern ergaben sich während der laufenden Baumaßnahme. Nach Abschluss der Betonierarbeiten an der Ufermauer erfolgt noch der Straßenbau auf der nördlichen Hälfte der Marienborner Straße.

Dann beginnt die dritte der vier großen Bauphasen, in der der neue "Bypass" vom Lindenberg bis Kaan-Marienborn gebaut wird (rund ein Drittel der Arbeiten der dritten Bauphase Richtung Lindenberg wurden bereits in der jetzigen Bauphase erledigt). Die Bauzeit ist mit rund 8,5 Monaten geplant. Hierfür wird dann der Verkehr auf andere Bereiche des Knotenpunktes umgelegt. Die Stadt Siegen dankt den Anwohnern der Baustelle und der Umleitungsstrecken, insbesondere Wetzlarer Straße, an der Stelle für das Verständnis und die Kooperation.