Siegener Heimat-Preis 2024: Erster Platz für das Buchprojekt "Siegen mit Kinderaugen"

Von der Stadt Siegen wurde am Dienstag, 26. November, im Historischen Ratssaal zum 6. Mal der Siegener "Heimat-Preis" für vorbildliches bürgerschaftliches Engagement verliehen. In diesem Jahr ging der Preis an zwei Vereine für ihre Projekte: Den 1. Platz belegte das Russisch-deutsche Kulturzentrum Litera e.V., den zweiten Platz die Heimat- und Verschönerungsgruppe im Volksverein Niederschelden e.V..

Der Sammelband "Siegen mit Kinderaugen" des Kulturzentrums Litera könne, so die stellv. Bürgermeisterin Angela Jung in ihrer Laudatio, als eine Art Reiseführer für Siegen betrachtet werden, da auch die Adressen und die Busverbindungen zu den erwähnten Orten enthalten seien: "Das gefällt mir ganz besonders." Der Kulturverein erhielt für sein Engagement ein Preisgeld in Höhe von 3.500 Euro.

Vor zehn Jahren erschien eine erste Geschichtensammlung mit dem Titel "Wir sind tausendmal Frühling". Junge Menschen, die aus verschiedenen Gebieten der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen waren, teilten ihre Erinnerungen über ihr Einleben in Deutschland. Heute sind diese jungen Menschen die Väter und Mütter der Autoren des Sammelbandes. Sie erzählen von ihren Lieblingsorten in Siegen und Umgebung. Dies sei, so heißt es in der Bewerbung, "nicht nur ihre erste Schreiberfahrung, sondern auch ein Impuls zu Wort zu bringen, dass ihre Heimatstadt sehr cool ist und ihr Leben hier schön und vielfältig verläuft".

Der zweite Platz mit immerhin 1.500 Euro Preisgeld ging an die Heimat- und Verschönerungsgruppe im Volksverein Niederschelden e.V. für das Projekt "Digitalisierung des Vereinsarchivs". In über 1.000 Arbeitsstunden haben die Vereinsmitglieder mit Unterstützung von studentischen Hilfskräften 1.158 Dateien mit einem Datenvolumen von 6,42 GB digital erstellt. Begonnen haben die Niederschelder Heimatfreunde das ambitionierte Projekt im Herbst 2023 zunächst mit der systematischen Erfassung von gelagerten historischen Schriften, Büchern, Exponaten, Zeitschriften und Filmen – kurzum: einem "unsortierten Sammelsurium", wie es in der Bewerbung heißt.

Auch im kommenden Jahr wird an diesem Projekt weitergearbeitet, um "vor allem auch nachfolgenden Generationen jederzeit kurzfristig und gezielt den Zugriff auf historische Unterlagen oder entsprechende Exponate zu ermöglichen", wie es in der Bewerbung heißt.

Angela Jung dankte allen Beteiligten für ihre Projekte zur gelebten Heimatpflege und der Stärkung der Gemeinschaft und wünschte sich, dass "mit der Preisverleihung zugleich auch ein Ansporn für ‘Nachahmerinnen und Nachahmer’ geschaffen wird, um so das breite und vielfältige ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt tatsächlich widerzuspiegeln." Die Zahl der sich bewerbenden Vereine und Initiativen sei zwar in den letzten Jahren merklich zurückgegangen - doch "wir brauchen das Ehrenamt in unserer Stadt"!