Bauabschnitt Obergraben fertiggestellt Siegener Schloss- und Stadtmauer: Sanierung vor Abschluss

Die Sanierung der rund 150 Meter langen, imposanten Stadtmauer am Obergraben unterhalb der Martinikirche steht vor dem Abschluss: Damit ist der siebte von insgesamt acht Bauabschnitten fertiggestellt. Die insgesamt mehr als 1,7 Kilometer lange Stadt- und Schlossmauer ist nun nach jahrelanger Arbeit in Siegen instandgesetzt, mehr als 12.000 Quadratmeter Mauerwerksflächen wurden denkmalgerecht saniert.

 "Das war ein riesiger Kraftakt, aber die Stadt- und Schlossmauer gehört zum historischen Erbe unserer Stadt und die Sanierung ist hervorragend geworden dank einer wirklich vorbildlichen Baumaßnahme", zog Bürgermeister Steffen Mues gestern (Donnerstag, 28. November) bei einem Pressetermin vor Ort Bilanz.

Zum Ende der Baumaßnahme gab es einen besonderen Blick auf die Stadtmauer direkt vom Baugerüst aus. Dabei waren neben Vertretern aus der Kommunalpolitik von städtischer Seite Bürgermeister Steffen Mues, Stadtbaurat Henrik Schumann, Projektleiter Jürgen Katz sowie weitere Verantwortliche und Vertreter der bauausführenden Firmen. Dazu Steffen Mues: "Dass dieser Abschluss genau in unser 800-jähriges Stadtjubiläum in diesem Jahr passt, freut mich natürlich ganz besonders. Die Stadtmauer aus dem Mittelalter hat Siegen einst vor Angriffen von außen geschützt und ist heute ein ganz wichtiger, weil sichtbarer Teil unserer Stadtgeschichte direkt am Siegberg."

Die Bau- und Planungskosten belaufen sich auf rund 1,1 Mio. Euro. Die Komplett-Sanierung der Stadt- und Schlossmauer ist zugleich die größte Baumaßnahme im Städtebau-Förderprojekt "Rund um den Siegberg". Sie ist in insgesamt acht Bauabschnitte unterteilt war, angefangen 2018 mit der "Hasengartenbatterie" am Parkplatz Hasengarten am Oberen Schloss. Noch vorher - im Jahr 2013 - wurde das allererste Stück Stadtmauer am Kölner Tor saniert, damals noch im Kontext der Sanierung der Kölner Straße im Städtebauförderprojekt "Siegen - Zu neuen Ufern". 

Bei dem aktuellen Stadtmauer-Abschnitt am Obergraben wurden rund 950 Quadratmeter Mauerwerk fachmännisch von Grund auf saniert. Mit beeindruckenden Zahlen: Es wurden rund 405 Tonnen Grauwacke-Seine, 178 Tonnen Mauer- und Fugenmörtel, 15 Anker für die Rückverankerung der Mauer horizontal in die Mauer eingebaut (jeder davon neun Meter lang!) und 600 Liter Spezialmörtel verpresst!

Bürgermeister Steffen Mues dankte den beteiligten Spezialisten für ihre fachmännische Arbeit: den Fachleuten des Ingenieurbüros HAZ (Beratende Ingenieure für das Bauwesen) aus Marburg und der bauausführenden Fachfirma SEB Baugesellschaft aus Thüringen. Rund 14 Fachleute haben in den zurückliegenden Monaten beinahe täglich an der Mauer gearbeitet.

In den nächsten Wochen wird jetzt noch das fehlende Geländer neben der Martinikirche montiert, das mit einer neuen Verzinkung und einer neuen Deckbeschichtung generalüberholt wurde. „Die Arbeiten sollen planmäßig vor Weihnachten fertiggestellt und die Baustelle dann geräumt sein“, erläuterte Projektleiter Jürgen Katz bei einem Rundgang über die Baustelle.

Dann steht im kommenden Jahr noch der letzte (achte) Bauabschnitt an, der sich in kleinere Abschnitte in der Altstadt aufteilt wie die Bereiche Löhrtor/Flurenwende (die erste Maßnahme im neuen Jahr), Mauerstraße, Hermannstraße oder Siegbergstraße. Ende nächsten Jahres soll dann alles fertig sein.